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"Wilde Bühne" im Schulzentrum!

Wilfe Buehne 2021Jugendliche haben ein tolles Leben – man steht an der Schwelle zum Erwachsenenleben, hat aber noch nicht die Verantwortung der älteren Generation. Man durchlebt ständig neue, wunderbare, zumeist auch „erste“ Erfahrungen, die einem immer im Gedächtnis eingebrannt bleiben und nabelt sich dabei zunehmend von den Eltern ab, wird also in großen Schritten unabhängiger. Also alles klasse? Nicht unbedingt. Gefahren, wie der Konsum von „legalen“ und „illegalen“ Drogen, lauern auch auf dem Weg zum Älterwerden - oft versteckt - und warten nur darauf, die verletzlichen Teenager in ihren Abwärtssog zu reißen. Die Jugendlichen auf genau diese Gefahren vorzubereiten und ihnen diese bewusst zu machen, das ist auch eine Aufgabe der Schulen in der heutigen Zeit. Deshalb hat das Thema „Suchtprävention“ einen hohen Stellenwert an den weiterführenden Schulen, wie am Schulzentrum am Wört besonders deutlich wurde. Hier wurde sogar eine ganze Schulwoche diesem Thema gewidmet.

Unter der Federführung der Sozialarbeiterinnen Schmitt und Döring sowie der Lehrerinnen Philipp und Frech, aber auch mit der Unterstützung des ganzen Kollegiums, wurde ein anschauliches, informatives und interessantes Programm für die achten Jahrgangsstufen des Schulzentrums auf die Beine gestellt. Die 13 – 15- jährigen Schüler und Schülerinnen der Werkrealschule sowie der Realschule durchliefen im Rahmen der „Suchtpräventionswoche“ viele verschiedene Stationen. Die Stärkung des Selbstwertes, die Fähigkeit „Nein“ zu sagen, die Information über Drogen und die leidvollen Folgen ihres Konsums, das Bewusstwerden der Gefahren und vielfältige Handlungsalternativen zum Drogenkonsum standen dabei im Vordergrund. Gestärkte Jugendliche sollten und gingen aus dieser Woche hervor.

Der Polizeibeamte Haag erklärte den Achtklässlern in seinem Vortrag, was zu den „legalen“ oder „illegalen“ Drogen zählt und zeigte die rechtlichen Aspekte ihres Konsums auf. Besonders eindrücklich und faszinierend war es für die Jugendlichen, wenn Haag hautnah Erlebnisse aus seinem Berufsalltag schilderte und den Schülern klar wurde, der Mann weiß, wovon er redet.

An der Station in der Sporthalle mussten sich die Jugendlichen überwinden. Es galt, sich den Mitschülern anzuvertrauen und den „Vertrauenssprung“ in ihre Arme zu wagen. Fangen die mich auch wirklich auf? Kurze Zweifel zuerst, aber wer es geschafft hatte, war erleichtert und sehr stolz darauf, die eigenen Bedenken besiegt zu haben. Schreien wurde auch gelernt – die Lehrer Fricke und Püster sowie die Sozialarbeiterin Döring ermutigten die Pubertierenden, sich in Gefahrensituationen zu wehren und die eigene Meinung zu vertreten.

Wie fühlt es sich an, Alkohol getrunken zu haben? Nicht gerade besonders gut, das wurde den Schülern und Schülerinnen an der nächsten Station bewusst. Mit einer sogenannten „Rauschbrille“, - aus einem Koffer der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, zur Verfügung gestellt von Frau Hügel vom Gesundheitsamt - die Wahrnehmungsstörungen wie nach dem echten Konsum von Alkohol simuliert, mussten verschiedene Aufgaben bewältigt werden. Eine gerade Linie entlanglaufen, die Schuhe zubinden oder ein Hindernis überwinden – gar nicht so einfach und auch teilweise gefährlich unter diesen Bedingungen. Vor allem natürlich peinlich, wenn sich die Mitschüler über das eigene unkontrollierte Verhalten lauthals amüsieren.

Frau Götz schaffte es dann, die Achtklässler wieder zu entspannen. Eine neue Erfahrung, zumindest für die meisten Schüler, waren ihre Yogaübungen, die auf die Stärkung des Selbstwertes der Teenager abzielten und ein richtiges Kontrastprogramm zu den anderen Stationen bildeten.

Laut und interaktiv und sehr authentisch ging es bei der „Wilden Bühne“ zu. Ehemals selbst suchtabhängige Menschen präsentieren bei dieser Theatergruppe aus Stuttgart Stücke, in die sie ihre eigenen Lebenserfahrungen miteinfließen lassen und so überzeugend Präventionsarbeit leisten. Die Achtklässler konnten sich verschiedene Stücke, die sich alle mit dem Thema „Sucht“ und sozialer Umgang miteinander beschäftigten, anschauen und dann mit den Schauspielern ins Gespräch kommen. Und der Clou dabei: Die Jugendlichen wurden selbst zu Schauspielern. Wie geht man zum Beispiel damit um, wenn die Mitschüler plötzlich im Schullandheim kiffen wollen? Direkt auf der Bühne, in Interaktion mit den Darstellern der „Wilden Bühne“, durften die Achtklässler ihre Lösungsvorschläge ausprobieren und testen, was dabei herauskommt. Unterhaltsam, lehrreich und faszinierend zugleich für die Jugendlichen. Möglich gemacht wurde der Auftritt der „Wilden Bühne“ durch die finanzielle Unterstützung des „Aktionskreises Sucht“, durch die Kriminalpolizei sowie den Förderverein des Schulzentrums.

Alternativen für alkoholische Getränke lernten die Schüler und Schülerinnen in der Schulküche kennen. Selbst Cocktails mixen, ohne Alkohol, die richtig gut schmecken, das machte allen viel Spaß, worüber sich die AES – Lehrerinnen Wengel, Michel, Pothmann, Kuhnert und Krug freuten.

Auch die Badische Sportjugend war mit im Boot und stellte in dem Vortrag „Sport und Doping“ weitere Gefahren von Drogen heraus. Für ein Aha – Erlebnis sorgte die Feststellung, dass sich viele Menschen sogar im normalen Alltag, eher unbewusst, dopen. Schnell eine Tasse Kaffee, um wieder konzentrierter arbeiten zu können, auch das ist Doping. Doch es führt nur kurzzeitig zum gewünschten Effekt, oft fühlt man sich danach noch schlechter, wie die Referenten Schindler und Scheuerle betonten.

Zufrieden zeigten sich am Ende der Woche die Organisatoren an der Schule – die Zusammenarbeit aller Mitwirkenden hatte gut geklappt und das Ziel, den Achtklässlern des Schulzentrums die Gefahren von Drogen bewusst zu machen und sie damit auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden tatkräftig zu unterstützen, war dank der intensiven Stationenarbeit sehr gut erreicht worden.

 

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